Der schwedische Ort Malmberget, knapp unter dem Polarkreis gelegen, muss nach mehr als 100 Jahren Bergbau endgültig der Grube weichen und wird seit vielen Jahren Schritt für Schritt in den Nachbarort Gällivare integriert. Mats Jakobsson spielt dabei mit seinem Team von MAF Arkitektkontor seit vielen Jahren eine wesentliche Rolle. Im Zuge dieser Stadtentwicklung gestalteten sie auch die Eis- und Eventhalle in Gällivare (SE), die mit 26.000 roten Wandschindeln von Prefa bekleidet wurde.
Geschickt verpackt
Die Verdichtung der bisher kleinen Gemeinde verlangt auch die Errichtung einer zukunftstauglichen Infrastruktur. MAF Arkitektkontor war nicht nur in die Stadtplanung integriert, sondern plante auch grosse kommunale Einrichtungen wie das Multifunktionshaus für Sport- und Kultur, das Schulzentrum und das besagte Eissportzentrum. Bei der Planung der 6500 m² grossen Halle suchte der Architekt nach jenem „Ausdruck von Bescheidenheit, der der Halle Würde und Klarheit gibt“. Durch abgerundete Ecken, verschiedene Bauhöhen und eine leicht nach hinten geneigte, optisch-oszillierende Fassade in fünf verschiedenen Rottönen gelang es, die riesige Kubatur für den Betrachter geschickt zu verpacken.
Einfache Entscheidung
Die Entscheidung für die Wandschindel aus Aluminium fiel dem Architekten nicht schwer. Kein anderes Material lässt sich bei winterlichen Temperaturen von bis zu -30 °C problemlos auf konkaven und konvexen Rundungen verlegen. Dazu kamen noch die möglichen Sonderfarben und die breite Farbpalette, durch die eine besondere Nah- und Fernwirkung entstand und die Lebensfreude und Hitzigkeit der sportlichen Betätigung im Inneren der Halle reflektiert wird. Mit Trainingsbereichen für Kinder, einem Trainingsraum für Balletttänzer und einem raffinierten Temperatursystem, mit dem verschiedene Eishärten erzeugt werden können, ist die Eishalle dafür optimal ausgestattet.
Man lernt nie aus
Das Team rund um Magnus Rahkola von Hala Byggplåtslageri AB schaffte es, das ambitionierte Architekturprojekt in Gällivare mit einem gut abgestimmten Montagerhythmus und ausgiebiger Planung erfolgreich zu realisieren. Aufgrund der Eiseskälte ist die jährliche Bauzeit ausgesprochen knapp, zudem waren die Schindeln im bläulichen Licht der Polarnacht kaum voneinander zu unterscheiden, weshalb sie nummeriert wurden. Das Handwerkerteam plante das zufällig aussehende Muster – von den Architekten hatten sie nur Angaben bekommen, wieviel Prozent der jeweiligen Farben verwendet werden sollen. Rahkola betont zudem, dass er von der Baustelle viel für künftige Arbeitsweisen lernen konnte.