PREFA: Die perfekte Wahl
Als sich der in Dornbirn beheimatete Familienbetrieb Amann Kaffee 2018 für den Umbau des ehemaligen Alcatel-Gebäudes an seinem jüngsten Standort in Lustenau (AT) entschied, kam für den Auftrag kein anderer als der befreundete Architekt Arno Bereiter in Frage. Die Wahl des PREFA Materials ergab sich dabei fast von selbst.
Harmonie zwischen Neu und Alt
Seit 1989 macht der Traditionsbetrieb Amann Kaffee seinem Ruf alle Ehre. Wer auf lokal gerösteten Qualitätskaffee aus erlesenen Arabica-Bohnen setzt, kommt beim hochwertigen Angebot aus dem Hause Amann auf seine Kosten. Die hohe Nachfrage nimmt stetig zu, was die Erweiterung des Betriebs veranlasste – in diesem Fall mit einer gezielten Investition in den Bezirk Dornbirn. Die Wahl fiel auf ein Bürogebäude im Millennium Park in Lustenau, das von Baumschlager Eberle Architekten in den 1980ern entworfen worden war und vor der Übernahme durch Amann Kaffee den Hauptsitz der Telekommunikationsfirma Alcatel beherbergt hatte.
Mit dem neuen Besitzer wurde eine architektonische Veränderung inklusive der Erweiterung der Lager- und Bürokapazitäten und der Errichtung einer Schaurösterei notwendig. Für Arno Bereiter war es eine Herausforderung, sich an diese Architekturikone heranzuwagen. „Mir war wichtig, wie sich das Neue zum Alten benimmt. Soll es sich selbst darstellen oder das Alte umarmen? Ich entschied mich für letztere Möglichkeit und somit dafür, den ‚schwebenden‘ Gebäudeteil des Bestandes zu inszenieren, ihn als Zentrum zu sehen.“ Als Gegenüber zum Bestand – das Erdgeschoss mit schwarz glänzenden, horizontal verlegten Keramikfliesen, das abgehobene Obergeschoss mit horizontalen Aluminium-Lamellen bekleidet – bot sich das PREFA Zackenprofil als Symbiose geradezu an.
Von Einfachheit und Klarheit
Bereiter verwendete kein Rendering und baute stattdessen ein einfaches Modell, mit dem er dem Bauherrn sein Konzept erklärte. Dieser war davon sehr angetan. „Ein Entwurf soll so klar sein, dass man ihn mit dem Zeh in den Sand zeichnen kann“, meint der Architekt, dem diese Aussage von einem seiner Lehrmeister während des Studiums im Gedächtnis geblieben ist. Die Idee war, den Zubau wie eine schützende Hand um das „fliegende Obergeschoss“ anzuordnen, was auch zu einem langen, schmalen Innenhof mit einer begrünten Fassade führte, der der Belichtung der Büroräume dient und einen Blick ins Grüne ermöglicht. Eine klare Architektursprache mit einer subtilen Eleganz, die auch anhand des schwarzen Zackenprofils von PREFA erzeugt wurde – auf Wunsch des Bauherrn und des Architekten.
Schwarze Zacken
Bei der Materialsuche stießen der Bauherr und der Architekt fast gleichzeitig und unabhängig voneinander bei einem Gebäude in der benachbarten Schweiz auf die gezackte Fassadenbekleidung aus Aluminium. Ursprünglich wollte Bereiter sogar das geneigte Dach damit bekleiden und das Wasser ohne Rinne über die Fassade ableiten, um die Homogenität des Zubaus zu verstärken. Dies war jedoch aus mehreren Gründen nicht möglich, weshalb gleichfarbiges Prefalz zum Einsatz kam.
Der Architekt kommt im Gespräch immer wieder auf die dunkle Gebäudehülle und deren elegante Erscheinung zu sprechen: „Das Besondere an der Fassade ist eindeutig das feingliedrige, präzise Profil, das Herr Amann und mir auf Anhieb gefallen hat. Neben den optischen Gründen war auch ausschlaggebend, dass die etwa 1800 m² umfassenden Fassaden des Baukörpers von einem Material eingehüllt werden, das praktikabel und langlebig ist – ‚etwas für die Ewigkeit‘, wenn man so will. Das pulverbeschichtete, gezackte Strangpressprofil strahlt einfach eine schlichte Eleganz aus. Es erinnert mich an die schwarz, blau und silbrig schimmernden Plissee-Stoffe der Bregenzerwälder Frauentracht.“
Konsequent nachhaltig
1986 schloss Arno Bereiter sein Studium an der TU Innsbruck ab und begab sich vier Jahre später in die Selbstständigkeit. Er beschreibt seine damalige Entscheidung als einen „Schuss ins Schwarze“. Seit 8 Jahren arbeitet er nun ohne Mitarbeiter und muss es sich leisten, auch mal ein Projekt abzulehnen. Seine architektonische Denkweise lässt sich keinem Vorbild, keiner Strömung eindeutig zu- oder unterordnen. Bei der Vollendung seiner Projekte ist ihm ein Aspekt besonders wichtig: Dass sie den künftigen Nutzern auf lange Sicht Freude bereiten und ein Mehrwert geschaffen wird, der nicht messbar ist. Um das zu erreichen, sind hochwertige Materialien und deren Verarbeitung eine Grundvoraussetzung. „Nachhaltigkeit ist für mich nicht nur eine Frage des momentanen Verbrauchs von Ressourcen, sondern auch eine Frage der Produktlebenszeit – das betrifft die Architektur und die verwendeten Materialien. Wenn ich heute eine Fassade aus Aluminium verbaue, kann ich davon ausgehen, dass sie ein Gebäude auch 150 Jahre lang schmückt und schützt. Man kann sie leicht demontieren, wiederverwenden oder, wenn es sein muss, mit relativ geringem Aufwand neu formen. Ein schlechtes Gewissen muss da niemand haben.“
Amann Kaffee - Details
Land: |
Österreich |
Objekt, Ort: |
Lager, Bürogebäude und Schaurösterei, Lustenau |
Kategorie: |
Umbau |
Architektur: |
Arno Bereiter |
Verarbeiter: |
Spiegel Fassadenbau GmbH |
Material: |
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Farbe: |
Schwarz |
weitere Infos:
- Text und Interview: Carl Bender
- Fotos: © Croce & Wir