3.450 Höhenmeter, bis zu 215 km/h Windstärke, Temperaturunterschiede von bis zu 40°C und Schnee satt bis über den Dachfirst sind die härtesten Herausforderungen, die an ein Bauwerkwerk und seine Gestalter gestellt werden können. Absolute Spitzen-Leistungen erforderte die Sanierung der 1911 erbauten Schutzhütte Refuge de L´Aigle am La Meije im Naturpark Écrins deshalb von allen an diesem spektakulären Projekt Beteiligten. Choreograph und Balletmeister des Bauvorhabens in Extremlage war der französische Alpin-Architekturspezialist und selbst passionierter Bergfex, Jacques Félix-Faure.
Ein U-Boot auf 3.450 Metern
„Bauen in dieser Höhe erfordert Höchstleistungen - in der Planung, Ausführung und vom Material“, sagt Félix-Faure von C 17 - Architekten, der den musealen Charakter der Altsubstanz mit einem modernen Zubau umgab. „Rund um das vorhandene Holz und die Balken der alten Hütte wurden neue Fundamente gelegt und die Holzkonstruktion mit einer neuen Struktur ummantelt, die vor Wind und Wetter zuverlässig schützt und Geborgenheit schafft. Wie bei einem Boot auf hoher See“.
Die Hütte, die optisch auf den Wellen des Écrin-Massivs nur knapp 500 Meter unter dem Gipfel des La Meije „tanzt“, präsentiert sich neben der sparsamen Architektur außen, auch im Innenraum maritim einfach. „Die Innenausstattung“, so Félix-Faure, „ähnelt der eines U-Bootes. Mit drei Schlafebenen für 30 Personen auf 65m2 und Netzen, in denen nochmals 12 Kletterer, die in der Hütte Schutz suchen, vom Kampf mit den Elementen Pause machen können“. Möglichst freundlich, aber einfach - auch in der Infrastruktur - war das Motto für das Berg-Refugium. „Bewusst simples Design, damit die Leute nicht von der Schönheit abgelenkt sind, die sie dort oben umgibt“.
PREFA ganz in seinem Element
Für die Außenverkleidung und das Dach wurden Fassadenpaneele FX.12 in P.10 steingrau des erfahrenen Berg-Bauers PREFA verwendet. „Das sind ist das einzige Produkt, das die extremen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht aushält und der einzige Produzent, der umfassende Erfahrung in der Ausstattung solcher Projekte hat. Das war extrem hilfreich“, verweist Félix-Faure auf das ebenso gelungene PREFA-Projekt der Hörnlihütte am Matterhorn. „PREFA hat hervorragende Alpin-Referenzen“.
„In den Bergen muss man sich auf eine perfekt funktionierende Seilschaft verlassen können. PREFA hat nicht nur hervorragend in das architektonische Konzept gepasst. Auch der Support für das ganze Team vom Spengler, über den Zimmermann bis zum Hubschrauberpiloten hat perfekt funktioniert“.
An der Kante
„Bei Projekten wie dem Refuge arbeiten alle an der Kante des Machbaren“, zollt Félix-Faure seiner 20 Mann-Truppe, die Teile der Konstruktion schon im Tal publikumswirksam per Vorab-Konstruktion zusammenbaute und in 650 kg-Päckchen per Hubschrauber auf den Berg schaffte, Respekt. „Das geht nur mit Baumaterial wie dem Leichtgewicht Aluminium, das obendrein noch extrem widerstandsfähig ist“.
Dass bei soviel Zweckmäßigkeit die architektonische Optik nicht außen vor bleibt, dafür sorgte PREFA mit FX.12 und holte sich die Empfehlung des Architekten ab: „Keine andere Firma konnte mit PREFA in Produkt- und Verarbeitungseigenschaften mithalten. Die PREFA-Elemente sind außerdem noch problemlos recyclebar und damit ressourcenschonend einsetzbar. Das ist neben der 40 Jahre Garantieleistung von PREFA gerade bei Projekten im alpinen Raum ein Pluspunkt“.
Jedes Stück ist einzigartig
„Die Kantung der Fassadenpaneele erfüllte neben dem ästhetischen auch einen funktionellen Zweck“, zieht PREFA-Verarbeiter, die Firma Altibois Bilanz. Denn die vielfältigen Produkteigenschaften des Dach- und Fassadenpaneels FX.12, seine Längs- und Querkantung und seine heterogene Oberfläche ermöglichen ein besonderes Oberflächendesign, das sich perfekt in die zerklüftete Berglandschaft einfügt. Bei der Produktion wird dafür gesorgt, dass jedes Stück eine einzigartige Prägung erhält. Das Kantmuster wiederholt sich nicht und ist auch bei großen Flächen stets unregelmäßig. Technisch ist FX.12 sowieso Spitze. Die Paneele werden durch Kanten zusätzlich versteift, was größere Widerstandskraft bei gleichbleibender Materialstärke zulässt.
Der spannende Auftritt des Materials machte auch dem Architekten den Verzicht auf zu viel Architektur bei diesem Projekt attraktiv. „Weniger ist mehr. Weil: Hoch oben ist alles schwierig“, sagt Félix-Faure über Widerstandsfähigkeit, Extremleistungen und den erfolgreichen Gipfelsturm am La Meije.
Material |
Beschichtetes Aluminium 0,7 mm stark, P.10 steingrau |
Größe |
700 x 420 mm und 1.400 x 420 mm in verlegter Fläche |
Gewicht |
2,3 kg/m² |
Beschichtung |
hochwertige Zweischicht-Einbrennlackierung |
Befestigung |
geschraubt oder genagelt |
Verlegung |
auf Vollschalung oder Lattung/Sparschalung |
Architekten-Empfehlung:
„Hoch oben ist alles schwierig. Wenn 20 Leute an einem solchen Projekt in 3.450 Meter arbeiten sollen, dann muss jeder immer genau wissen was er wann zu tun hat“. Wie bei einer Choreografie. Man darf keine Zeit verschwenden und muss trotzdem immer auf Sicherheit achten“.
Jacques Félix-Faure, Architekt
Atelier 17 C - Architekten