Wie inszeniert man ein Naturschauspiel ersten Ranges? Bei der Planung des Besucherzentrums Krimml am Fuß der höchsten Wasserfälle Europas haben sich Gudrun Fleischmann und Thomas Oswald von FLEOS Architektur ganz vom Thema Wasser und der schroffen Schönheit des Naturschutzgebietes beim Nationalpark Hohe Tauern leiten lassen – und eine gleichermaßen harmonische wie funktionale Lösung gefunden. Von innen „funktioniert“ das Besucherzentrum wie ein Bilderrahmen, der von jedem Punkt aus eine andere Perspektive auf die herabstürzenden Wassermassen freigibt. Von außen wirkt das Dach des Besucherzentrums mit seiner geknickten Form wie ein Wegweiser zu Europas höchsten Wasserfällen.Das Gebäude mit seiner matten, bronzefarbenen Hülle aus PREFA Aluminium Verbundplatten passt sich der Umgebung an und greift optisch Form und Material der Wasserfälle auf.
Wasser-Fall-Beispiel: Zentrale Rolle für das Dach
Thomas Oswald über das Fassadenmaterial, das die Kreativität der Architekten sprudeln ließ: „Wir wollten beim Material sehr reduziert arbeiten. Die Außenhaut aus Aluminium kam uns sehr entgegen, da wir mit diesem Produkt kantiger arbeiten konnten. Das Wasser kann gut darauf abfließen, darunter ist aber noch ein dichtes Dach.“
Das Dach spielt beim Besucherzentrum Krimml überhaupt eine zentrale Rolle. Hier haben die FLEOS Architekten den Natur-Fall des Wassers aus 385 m Höhe in die Dachlinie "übersetzt". Das Wasser bricht sich an verschiedenen Stellen und trifft auf anderen Flächen wieder auf. Das Prinzip haben Gudrun Fleischmann und Thomas Oswald für die Form des Daches übernommen. "Wir haben eine geknickte Form entwickelt, die Wasser über das Dach in ein Wasserbecken neben dem Gebäude münden lässt", so die Architektin. Gemeinsam mit dem Naturschutz wurde ein Muster entwickelt, das das Logo der Wasserfälle grafisch abwandelt und in eine Netzstruktur bringt. "Damit die Vögel keinen Schaden nehmen", sagt Oswald, der Naturschutz bei dem Projekt auch als Tierschutz versteht.
Starker Eindruck statt schöner Schein
Auch aus der Entfernung bieten die Verbundplatten im matten Bronzeton spannende Perspektiven – denn das Dach fungiert nicht nur als Schutz, sondern auch als weithin sichtbarer Wegweiser zu den Wasserfällen. „Nicht der Schein ist uns wichtig, sondern der Ausdruck und Raum, den ein Gebäude schaffen kann“, bringen Fleischmann & Oswald ihre Philosophie auf den Punkt. Der auffällige und gleichzeitig stimmig in die Landschaft integrierte „Aluminiumfinger“, der den Blick der BesucherInnen schon von fern auf die Sehenswürdigkeit konzentriert, wird diesem Credo gerecht.
Sicher bei allen Witterungen
Im Winter ist das Thema Wasser rund ums Besucherzentrum Krimml übrigens ebenso dauerpräsent wie in der Hauptsaison: Das raue Klima des Nationalparks erfordert einen effizienten Schneeschutz für das Gebäude. Auch diese Challenge konnte mit den PREFA Aluminium Verbundplatten formschön gelöst werden. Gudrun Fleischmann: „Die Sailerdurchzüge aus Aluminium werden perfekt in die Hüllenform integriert – so konnten wir allen Witterungsansprüchen Rechnung tragen.“ Das ganze Jahr ist das Besucherzentrum also dank seiner witterungsbeständigen Aluminiumhülle ein echter „Hingucker“, das eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Österreichs um eine weitere spannende Facette bereichert.
Produktbox PREFA Aluminium Verbundplatte
Material |
bandbeschichtetes Aluminium (Vorder- und Rückseite), FR-Kern |
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Größe |
4010 x 1500 x 4,0 mm Sondergrößen, Zuschnitte sowie Bearbeitung (schneiden, fräsen, bohren) möglich |
Gewicht |
7,5 kg/m² |
Beschichtung |
hochwertige Zweischicht-Einbrennlackierung, Vorderseite Duragloss 5000, Rückseite Schutzlack |
Verlegung |
auf Alu- oder Holz-Unterkonstruktion genietet, geklebt oder geschraubt |
Factbox zum Objekt
Architekt |
FLEOS Architektur |
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Land |
Österreich |
Objekt/Ort |
Besucherzentrum, Krimml |
Material |
Aluminium Verbundplatte |
Farbe |
bronze |
Dachprofi |
Spenglerei Dachbau Hörl |
Architekten-Empfehlung:
„Wir entwerfen Gebäude, die eigenständig sind, aber nicht schreien. Deswegen wurde mit dem Naturschutz ein Muster entwickelt, das das Logo der Wasserfälle grafisch abwandelt und in eine Netzstruktur bringt.“
Gudrun Fleischmann, Thomas Oswald
FLEOS Architektur
www.fleos.at